Der chinesische Künstler Prof. Dao Zi gestaltet das Hungertuch 2015
Das Hungertuch (auch Fastentuch, Palmtuch,Passionstuch oder Schmachtlappen) verhüllt während der Fastenzeit in katholischen Kirchengebäuden die bildlichen Darstellungen Jesu, in der Regel das Kruzifix. Es entstand aus dem jüdischen Tempelvorhang, der im Neuen Testament im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu mehrfach erwähnt wird . In Deutschland haben gegenwärtig vor allem die Hungertücher, die das katholische Hilfswerk Misereor herausgibt, weite Verbreitung gefunden.
Das katholische Hilfswerk MISEREOR lässt alle zwei Jahre ein Hungertuch von einem bekannten Künstler gestalten. Das MISEREOR Hungertuch ist ein zentraler Bestandteil der MISEREOR-Fastenaktion. Jedes Jahr verwenden Gemeinden und Schulen das Hungertuch, um sich in der Fastenzeit und darüber hinaus mit drängenden Themen der sozialen Gerechtigkeit auseinander zu setzen.
Prof. Dao Zi, ein international bekannter Künstler aus Beijing/China gestaltete das MISEREOR-Hungertuch 2015.
„Ich möchte durch meine Kunst den Wesenskern der christlichen Botschaft sichtbar machen und keine biblischen Geschichten illustrieren“, betont Dao Zi, der im Frühjahr 2014 in Aachen das Hungertuch auf eigens mitgebrachtem Reispapier gestaltete.
Dao Zi (Künstlername, bürgerlich Wang Min oder mit seinem Taufnamen Wang Samuel), geboren 1956 in Qingdao, studierte an der Northwestern University in Xi’an und an der Beijing Normal University. Heute lehrt er als Professor für westliche Kunstgeschichte an der Akademie für „Kunst und Design“ der Tsing Hua University in Beijing. Dort lebt er auch mit seiner Familie.
Ausgehend von der traditionellen chinesischen Tuschemalerei hat der evangelische Christ Dao Zi diese Maltechnik weiter entwickelt und aus ihr eine „heilige“ Kunst gemacht. Chinesische Tradition, christliche und europäische Einflüsse verschmelzen miteinander und nehmen chinesische Tuschemalerei und Schreibkunst mit ihren Zen-Elementen auf. Seine Bilder, die aus der Meditation heraus entstehen, sind voll der Hoffnung und vermitteln in einer Welt des leeren Materialismus deutliche Standpunkte und geistliche Werte.
Seine Bilder wurden unter anderem bereits in Korea, Frankreich, den USA und Deutschland ausgestellt.